Hautpilz beim Pferd

– typische Symptome, Ursachen und Behandlung

Unser Patient „Max“ – ein zweijähriger Warmblutwallach – kam wenige Wochen nach einem Stallwechsel mit auffälligen Hautveränderungen zu uns. Die Besitzer hatten kreisrunde kahle Stellen im Fell bemerkt, die teilweise juckten und gerötet waren. Ein typisches Bild, das viele Pferdebesitzer kennen: Hautpilz beim Pferd.

Symptome: Woran erkennt man einen Hautpilz beim Pferd?

  • Fellverlust beim Pferd, meist in runden Bereichen
  • Schuppen- oder Krustenbildung
  • Teilweise nässende Stellen oder Hautentzündungen
  • Leichte Schwellungen oder Hautreizungen

Die typischen Hautpilz-Symptome treten vor allem unter der Mähne, an den Flanken oder zwischen den Hinterbeinen auf. Wichtig zu wissen: Hautpilz beim Pferd ist hoch ansteckend für andere Pferde und auch für Menschen.

Ursachen: Warum bekommt ein Pferd Hautpilz?

Die häufigsten Ursachen für Hautpilz beim Pferd sind:

  • Pilzsporen wie Trichophyton equinum, die über Sattelzeug, Putzzeug oder Decken übertragen werden
  • unzureichende Stallhygiene
  • Häufiges Waschen mit ungeeigneten Pferdeshampoos
  • Stress durch Stallwechsel oder Trainingsumstellungen
  • geschwächtes Immunsystem und Mangel an Nährstoffen

Im Fall von Max zeigte sich der Fellverlust beim Pferd etwa vier Wochen nach einem Stallwechsel – ein Hinweis darauf, dass Stress und neue Umweltbedingungen den Hautpilz begünstigt haben.

Diagnose: kahle Stellen beim Pferd sicher abklären

Viele Pferdebesitzer suchen bei kreisrunden kahlen Stellen beim Pferd zunächst nach Parasiten oder Hautallergien. Eine sichere Abklärung erfolgt jedoch nur durch den Tierarzt.

Bei Max wurde ein Hautgeschabsel genommen und unter dem Mikroskop untersucht. Ergebnis: Hautpilz beim Pferd (Trichophyton equinum).

Therapie: Behandlung von Hautpilz beim Pferd

Die Behandlung von Hautpilz beim Pferd erfordert Geduld und Konsequenz. Bei Max bestand die Therapie aus:

  • Täglicher Waschung der betroffenen Stellen mit einer medizinischen Lösung (immer mit Einmalhandschuhen)
  • Impfung gegen Hautpilz beim Pferd – zweimal im Abstand von 14 Tagen
  • Mineralfutter mit Zink und Fettsäuren, um das Immunsystem zu stärken

Zusätzlich war ein konsequentes Hygienemanagement notwendig:

  • Trennung des erkrankten Pferdes von der Herde
  • Reinigung und Desinfektion von Box, Stall und Kratzstellen
  • Gründliche Desinfektion von Sattelzeug, Trensen, Decken und Putzzeug

Fazit: Hautpilz beim Pferd ernst nehmen

Wenn ein Pferd kahle Stellen im Fell oder juckende Haut entwickelt, sollte immer an Hautpilz gedacht werden. Da die Erkrankung ansteckend für Pferde und Menschen ist, ist eine schnelle Diagnose und Behandlung entscheidend.

Bei Max konnte der Hautpilz dank konsequenter Therapie erfolgreich behandelt werden. Für Pferdebesitzer gilt: Bei Fellverlust oder kreisrunden kahlen Stellen unbedingt den Tierarzt hinzuziehen. So lässt sich eine schnelle Heilung erreichen und die Ansteckung weiterer Pferde vermeiden.

Diskussion

Häufig sind besonders junge oder alte Pferde von Hautpilzinfektionen betroffen, da ihr Immunsystem noch nicht, oder nicht mehr ausreichenden Schutz gegen die Sporen bildet.
Es wird ein vermehrtes Auftreten in der Fellwechselzeit beobachtet und auch ein Zusammenhang zu mangelhafter Hygiene von Sattel- und Putzzeug ist beschrieben. Häufiges Waschen mit ungeeigneten Shampoos kann ebenfalls begünstigend wirken, da die Hautbarriere durch das falsche Shampoo beschädigt werden kann.

In jedem Fall ist zu beachten, dass eine Hautpilzinfektion infektiös für andere Pferde sein kann und, weil es sich um eine Zoonose handelt, auch uns Menschen betreffen kann.
Sollten auch an Menschen kreisrunde, rötliche Hautstellen auffallen, ist es ratsam, den Haus- oder Hautarzt auf einen Pilzbefall bei seinem Pferd hinzuweisen.

Dermatophytose beim Pferd ist eine gut behandelbare, oberflächliche Hauterkrankung mit in der Regel sehr guter Prognose. Nach erfolgreicher Therapie und Abheilung bestehen keine Einschränkungen der Rittigkeit oder Nutzung des Pferdes.